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Beachtung der Höhenlage

Alles Wissenswerte rund um Höhenanpassung, akute Höhenkrankheit und entsprechende Maßnahmen.

Alles Wissenswerte rund um Höhenanpassung, akute Höhenkrankheit und entsprechende Maßnahmen.

Fälle von akuter Höhenkrankheit (AMS, altitude mountain sickness) sind bereits ab Höhen von 2500m über dem Meer in der Fachliteratur beschrieben worden!

Da sich Schigebiete, Berghütten, Wanderwege und Gipfel der Zillertaler Alpen fast durchwegs auf mindestens 2500m über dem Meer befinden, ist dieser Tatsache Rechnung zu tragen. Es ist meist nicht mit einer derart gefährlichen Ausprägung (Höhenhirnödem [HACE, high altitude cerebral edema], Höhenlungenödem [HAPE, high altitude pulmonary edema]) der akuten Höhenkrankheit wie z.B. im Himalaya oder den südamerikanischen Anden zu rechnen, sehr wohl aber leiden etliche Gäste aus sehr tief gelegenen Regionen an den Erstsymptomen und an der akuten Höhenkrankheit.

Die akute Höhenkrankheit ist eigentlich ein UNFALL und keine ERKRANKUNG, da sie sich mit entsprechendem Wissen und Vorbereitung beim gesunden Menschen vermeiden lässt!

Warum kommt es zur Höhenkrankheit?
Mit zunehmender Höhe sinkt der Sauerstoffgehalt in der Umgebungsluft überproportional stark. D.h. mit zunehmender absoluter Höhe kommt es bei gleichen Höhendifferenzen zu stärkeren Abfällen des Sauerstoffgehaltes im Blut.


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PaO2 - Sauerstoffpartialdruck in den Lungenbläschen (Alveolen) in [mmHg]
SaO2 - Sauerstoffsättigung des Kapillarblutes in den Alveolen in [%]

Dieser Sauerstoff (SaO2) ist jedoch wichtig für die Bereitstellung von Energie in unserem Körper. In der Folge reagiert der Körper auf den Sauerstoffmangel (Hypoxie) mit einer Erhöhung der Atem- und Herzfrequenz, des Blutdruckes und einer Anregung der Bildung von roten Blutkörperchen im Knochenmark. Dies wird ADAPTATION genannt. Diese dauert in der Regel 5 Tage. Ist die Adaptation abgeschlossen, kommt es zur AKKLIMATISATION. Diese ist durch folgende Symptome charakterisiert: Atem- und Herzfrequenz sowie der Blutdruck nehmen wieder ab (gehen Richtung Ausgangswerte), Erhöhung der roten Blutkörperchen und Veränderung verschiedener biochemischer Anpassungsprozesse in Lunge und Muskulatur. In der Regel kann man bis zu 3 Monate nach Rückkehr in tiefere Lagen von diesen Auswirkungen der Akklimatisation profitieren. Verschiedene Faktoren wie Fieber, Überanstrengung, Infektionen, Alkohol oder bestehende Erkrankungen können diese Anpassungsprozesse jedoch deutlich einschränken! Deshalb ist der Vorbeugung von "Erkältungen" größtes Augemerk zu schenken. Ausgewogene Ernährung, entsprechende Vitaminzufuhr sind wichtige Aspekte. Wir führen speziell darauf abgestimmte Vitaminpräparate! Auch beraten wir Sie gerne, wie Sie Ihr Immunsystem stärken, damit Sie einer Erkältung bzw. einem "grippalen Infekt" fern bleiben.

Gibt man dem Organismus zu wenig Zeit für seine Anpassungsprozesse, kommt es zur Sauerstoffunterversorgung aller Gewebe (vom Gehirn bis zum Muskel) und zur Ausprägung der akuten Höhenkrankheit.

Auf folgende Erstsymptome ist zu achten:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Kopfschmerz
  • Schwindel
  • sehr schneller Puls in Ruhe
  • Sehstörungen
  • Atemnot in Ruhe
  • Husten
  • Appetit- und Schlaflosigkeit
  • Gereiztheit
  • ungewohnter Leistungsabfall
  • Gesichts- und Unterschenkelödeme

Akutmaßnahmen
Verschwinden diese Erstsymptome nicht innerhalb eines RUHETAGES AUF GLEICHER HÖHE, muss um jeden Preis der Abstieg angetreten werden! Oft genügt in den Alpen der Abstieg um wenige 100 Höhenmeter bis zum Verschwinden der Symptome. Ist der Abstieg nicht möglich, oder kommt es zur Verschlimmerung der Symptome mit hartnäckigem Erbrechen, Rauschzuständen, Atembeschwerden und Husten mit Rasselgeräuschen und/ oder Auswurf ist eine Sauerstoffgabe und der umgehende Einsatz von folgenden Medikamenten durch einen erfahrenen Arzt zu gewährleisten:

Acetylsalicylsäure (z.B. Aspirin®):
Nicht-steroidales Antirheumatikum, zur adjuvanten Therapie bei persistierendem Höhenkopfschmerz und bei örtlichen Erfrierungen.

Ibuprofen (z.B. Ibumetin®):
Nicht-steroidales Antirheumatikum, als adjuvante Therapie bei persistierendem Höhenkopfschmerz

Naproxen (z.B. Proxen®):
Nicht-steroidales Antirheumatikum, als adjuvante Therapie bei persistierendem Höhenkopfschmerz

Acetazolamid (z.B. Diamox®):
Carboanhydrasehemmer, welcher neben der diuretischen Wirkung eine Senkung des pulmonal-arteriellen Drucks und des Augeninnendrucks bewirkt. Ebenso beim höheninduzierten Schlafapnoesyndrom indiziert.

Dexamethason (z.B. Fortecortin®):
Glukokortikoid, welches vor allem das Höhenhirnödem günstig beeinflusst.

Nifedipin (z.B. Adalat®):
Kalziumkanalblocker, welcher vor allem beim Höhenlungenödem zum Einsatz kommt.

Sildenafil (z.B. Viagra®):
Phosphodiesterasehemmer, kommt zum Einsatz bei pulmonal-arterieller Hypertonie. Aktuell noch kein routinemäßiger Einsatz bei HAPE.

Hierbei sei nochmals eindringlich darauf hingewiesen, dass obige Medikamente nur durch einen Arzt zu verabreichen sind!

Prophylaxe/ Vorbeugung der akuten Höhenkrankheit

  • Nimm dir Zeit!
  • Trinken, trinken, trinken... grobe Kontrolle der Urinfarbe und -menge (mind. 750ml/Tag)
  • In Höhen über 2500m sollte pro Tag maximal 300-500m, in Höhen über 3000m maximal 250-300m höher geschlafen werden! Während des Tages ist der Aufstieg in höhere Lagen unbedenklich, wenn am Abend die Höhe des Schlafplatzes entsprechend niedriger gewählt wird.
  • An der Universität für Sportwissenschaften/ Innsbruck wurde von Prof. DDr. Martin Burtscher ein Verfahren für die Vorhersagbarkeit der Entwicklung der akuten Höhenkrankheit in einer Studie publiziert. Link

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